Herrlich! Es gibt doch noch Bands, die den ursprünglichen Deathcore-Sound der 2000er pflegen, ohne sich in Endlosschleife zu wiederholen, dem eher klassischen Death Metal anheimzufallen oder in merkwürdige Deftones-Zwischenwelten abzudriften (Hallo, Suicide Silence!). Die 2010 gegründete US-Formation Lorna Shore knüppelt sich auch auf ihrem zweiten Album durch den Sound der Deathcore-Ursuppe, der mal angenehm an Success Will Write Apocalypse Across The Sky, mal an frühe Whitechapel, die Carnifex-Anfänge oder die großartigen NOCTURNAL oder MIASMA von The Black Dahlia Murder erinnert.
Dabei bleiben Lorna Shore aber nicht so eindimensional, wie die Brutalo-Blast-Truppen oft waren, sondern flicht Bleeding Through-getränkte Keyboard-Wände oder Gitarrenmelodien in die Hochgeschwindigkeits-Blastbeats und Knochenbrecher-Breakdowns, die gerne auch gedoppelte Halftime-Abfolgen nutzen, um das Gesicht des Hörers nachhaltig einzudellen. Klar: Innovation findet man hier eher nicht. Wer sich allerdings über zehn Songs (vom herrlichen Opener ‘Offering Of Fire’ bis hin zum brutalen Beinahe-Midtempo-Banger ‘The Watcher’) vom Blastbeat den Magen massieren lassen möchte, ist hier genau richtig.