
Bevor jemand den finnischen Protagonistenungetümen angesichts von 16 Songs so etwas wie überbordende Kreativität attestiert – nee, ist nicht. Denn fünf der Lieder sind kurze Einschübe. Der Rest des Materials teilt sich in stampfenden Hard Rock, schnittige Heavy Metal-Elemente und schmeichelnde AOR-Passagen auf. Vielfalt ist auf LIMITED DEADITION also definitiv geboten, doch das ist nicht alles. Es hapert nämlich an sämtlichen Einzelteilen. Die Hard Rock-Nummern leiden unter den viel zu kitschig eingeworfenen Keyboards, den klassischen Metal-Riffs fehlen Kante und eine Prise Originalität, und die AOR-Nummern überzeugen musikalisch, passen aber überhaupt nicht zu dem immer noch rauen Gesang von Mr. Lordi. Lordi sind bekannt für ihre Fähigkeit, mit ironischen, oft gewitzten Texten ihre Horror-Rock-Welt zu präsentieren – und das gelingt ihnen auch hier wieder. Die Band bleibt sich treu und nimmt weder sich selbst noch den Rock-Zirkus zu ernst.
🛒 LIMITED DEADITION bei AmazonDie Produktion verdient ebenfalls Lob: Sauber, druckvoll und mit ordentlich Wucht fängt sie die vielen Facetten der Songs gut ein. Doch genau da liegt das Problem – LIMITED DEADITION wirkt nicht wie ein zusammenhängendes Album, sondern wie eine lose Sammlung verschiedener Stile, die nicht immer harmonieren. Wahrscheinlich finden Fans der genannten Genres auf diesem Album genau einen Song, den sie cool finden – es ergibt sich letztendlich aber kein zusammenhängendes Monsterbild.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***