Keine Frage: THE BLACK CURSE gehört zu den Alben, die mit jedem weiteren Abspielen wachsen. Zu virtuos und zu detailliert gehen die Schweden zur Sache, als dass man alles in nur ein, zwei Durchläufen erfassen könnte.
Um ihr Grundgerüst des aggressiven High-Speed-Black Metal flechten Lord Belial melodische Lead-Gitarren, sanfte Akustik-Passagen oder auch mal sphärische Keyboards. Gekonnt spielt die Backelin-Sippe mit der Rhythmik und Atmosphäre der Songs, wechselt stimmig zwischen Tempi und Wirkung der einzelnen Tracks. Dennoch ist das Song-Material nicht abgefrickelt, sondern in sich schlüssig.
Anspieltipp: ‘Antichrist Reborn’, der einem mit seinem Wechsel aus Aggression und Düsterstimmung sowie den heroisch anmutenden klaren Background-Chören eine Gänsehaut den Rücken hinunter kriechen lässt. Warum dann trotzdem „nur“ fünf Punkte? Ganz einfach: Weil diese Art des hochtechnischen Black Metals auf Dauer fast ein bisschen seelenlos, klinisch wirkt.
Das mag persönliche Interpretation sein, aber zuweilen vermisst man bei Lord Belial einfach mal eine ordentliche Schippe Dreck. Fans von aggressivem Black Metal mit hohem Technikanspruch werden diesen Kauf jedoch sicher nicht bereuen.
Diana Glöckner
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der November-Ausgabe des Metal Hammer.
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