Warum machen Menschen Musik – Karriere, Sex und Geltungsdrang jetzt mal beiseite? Was ist es, das den Plug-in zum ZNS sucht und findet, das raus will und muss? Diese Frage klingt banal, aber man sollte sie sich zumindest ab und zu stellen, spielen doch zu viele Bands einfach nur „Band sein“.
Der donnernde Postcore-Sludge von LLNN aus Kopenhagen hingegen wirkt wie etwas, das sich das Quartett um die Sejersen-Brüder Rasmus (Schlagzeug) und Kjetil (Synthies) unter Schmerzen ab-gerungen hat. Vornübergebeugt röhrt es aus ihren Hoodie-Kapuzen und Leibesmitten, richtiggehend zusammengefaltet scheinen sie vom Gewicht der Riffs, Drums und kalten Synthie-Dystopien – aber, verdammt, die Sache will’s! Der Frust, der Zweifel, raus damit!
Auf LOSS zeichnen die Dänen nach, wie jemand seine Unschuld verliert (seelisch/moralisch, ihr Pennäler!) – und holen sich dadurch die eigene wieder. Dass man der gerade mal seit 2014 veröffentlichenden Band den Rollgriff durch die Einflüsse anhört (die Intensität von Celeste und Old Man Gloom, die Wüstenei von Neurosis…), liegt nah – und ist doch absolut entschuldbar. Bester Track: das reinigende ‘Depths’.
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