
Hardcore hat ähnlich viele Spielarten wie Metal, man nehme neben dem originären Stil nur Post Hardcore oder Metalcore – daher ist diese Genre-Bezeichnung stets mit Vorsicht zu genießen.
Die österreichischen Live Life gehen den klassischen Weg: Hardcore mit saftiger Punk-Note. Die schnellen Gitarren-Riffs auf YOU PEOPLE MAKE ME SICK haben die Spuren von Terror und Agnostic Front gelesen – und folgen ihnen. Schuhabdruck, Schritttempo und Weg sind identisch, doch bei Live Life ist die Albumproduktion dünn. Dies führt dazu, dass die Drums blechern klingen und die Riffs nicht die gleiche Durchsetzungskraft haben wie bei den offensichtlichen Vorbildern, was gewiss auch an der DIY-Produktion liegt. Dafür klingt Schreihals Harry giftiger, aggressiver als die alten Helden. Thematisch vernimmt man auf YOU PEOPLE MAKE ME SICK nichts Neues – wie auch, wenn sich hinsichtlich der Hardcore-/Punk-Standardthemen nie etwas ändert, wogegen sich rebellieren ließe.
Live Life schreien Parolen gegen Gesellschaft und Religion sowie für Willkommenskultur in die Welt. Leider klingen die Gangshouts viel zu cheesy und weich. Eine wütende Crew, die zum Randalieren aufruft, klingt anders.