Mehrteiler können Fluch oder Segen sein – ist es ein vielschichtiges Meisterwerk, oder kam der Künstler nicht zum Punkt? WELCOME TO THE WEST COAST III balanciert von Beginn an auf Messers Schneide. Das Album muss sich mit den Reihenvorgängern (2014, 2017) messen, und der Opener ‘The Trilogy Intro’ kündigt ein Finale an. Das ist aber nicht so fulminant wie erhofft: Lionheart setzen ihr Werk fort, übertreffen es jedoch nicht – die immergleichen Songs erzielen den gegenteiligen Effekt. Vielleicht sind die Lieder aber auch zu kurz, als dass man sie greifen könnte – die teils unter zweieinhalb Minuten Laufzeit bieten den brutalen Melodien keine Chance, sich festzusetzen, wodurch die Platte langweilig wirkt. Offenbar haben die Amerikaner mehr Mühe in das Vorhaben gesteckt, die Feature-Liste zum „Who’s who“ der Hardcore-Szene zu erstellen.
🛒 WELCOME TO THE WEST COAST III bei AmazonMit Erfolg: Jamey Jasta (Hatebreed), Ice-T (Body Count) oder Alex Turner (Malevolence) lesen sich gut! Nur sind die Gäste in ihrer Aggressivität effektiver als Lionheart-Fronter Rob Watson, dessen gepresster Gesang in den strukturell ähnlichen Songs auf Dauer repetitiv wirkt und eher einem quengelnden Kind gleicht. WELCOME TO THE WEST COAST III zündet daher nicht. Das dritte Album der Reihe kommt als Wiederholung daher – oder unausgearbeitete Erstfassung von etwas, das sich mit mehr Abwechslung aus der Masse hätte heben können. Man kann nur hoffen, dass es bei der Trilogie bleibt und kommende Veröffentlichungen eigenständig werden.
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