Wer hat Lust auf Krach? Nach ihren hochgelobten ersten Gehversuchen in Form der 2017er-EP NOTHING WILL GROW FROM THE ROTTEN GROUND und dem ebenso gefeierten 2018er-Debütalbum YOU TOOK THE SUN WHEN YOU LEFT beweisen Leeched eindrucksvoll, dass sie keine Eintagsfliegen sind. TO DULL THE BLADES OF YOUR ABUSE setzt nicht nur visuell die morbide Schwarz-Weiß-Ästhetik der ersten beiden Platten fort, sie reproduziert auch deren exzellenten Balance-Akt zwischen Aggression und Schwere. Ein brachiales Ungetüm im Spannungsfeld zwischen Primitive Man und Nails – keine Cleanparts, keine Refrains, keine Kompromisse. Schon der Opener ‘The Hound’s Jaw’ und das lückenlos darauf folgende ‘The Grey Tide’ stecken den schleppenden Grund-Sound ab, was die Gitarrenarbeit angeht; beim dritten Song ‘I, Flatline’ werden dann die ersten Blastbeats eingestreut.
🛒 TO DULL THE BLADES OF YOUR ABUSE bei Amazon‘Now It Ends’ trieft vor Nihilismus und wäre perfekt als Soundtrack zur Apokalypse geeignet, ‘Earth And Ash’ dagegen packt für die Spannungskurve die Blastbeats wieder aus, und auch die restlichen Titel verteilen die Ingredienzien Geballer, Noise und Breakdowns so, dass es nie langweilig wird. Machen wir uns nichts vor, Leeched ist musikalisch mit das Nischigste, was es gibt; in den entsprechenden Kreisen allerdings dürfte TO DULL THE BLADES OF YOUR ABUSE für viele das Album des Jahres sein.