Es ist wirklich beeindruckend, mit welchem künstlerischen Anspruch Laster seit einem guten Jahrzehnt zur Tat schreiten. Schnell haben sie ihren träumerischen Blackgaze der Anfangstage in alle Richtungen geöffnet, sich mit offenen Armen in die Strömung geworfen und mit endlos langen Antennen alles aufgesogen, was ihnen der Kosmos entgegengeschleudert hat. Auf ihrem vierten Album ANDERMANS MIJNE findet diese Evolution einen vorläufigen Höhepunkt – mit einem Klangbild, das man eigentlich nicht in Worte fassen kann. Muss man auch nicht, wir hier aber eben schon. Also: Nennen wir es eine Art dekonstruierten Post Black Metal mit starker Avantgarde-Schlagseite. Avantgarde aber eher im Sinne der ewigen Sound-Hexer Arcturus, wo Progressivität und libertärer Geist mit Stringenz und Eingängigkeit Hand in Hand gehen.
🛒 ANDERMANS MIJNE bei AmazonWie ein expressionistisches Gemälde, das man sich in einem dunklen Wald anschaut und dabei ständig neue Formen und mäandernde Strukturen entdeckt. Irre fordernd ist das, überhaupt irre ist das, und dabei so hoffnungslos weit am Mainstream vorbei, dass man vor Band und Label mal wieder nur den Hut ziehen kann. Mutige Hörer vor – diese Mischung aus Metal, Jazz und intelligentem Indie Rock (ja, wirklich!) ist das wahrscheinlich Einzigartigste, das es in dieser Rezistrecke zu entdecken gibt.
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