
Nicht zu verwechseln mit Alice Coopers genialem Neunziger-Album (dafür fehlt auch das „The“), aber sich zumindest in einem ähnlichen Genre-Rahmen wie der Coop bewegend, handelt es sich bei Last Temptation um ein Superprojekt, zu dem neben der initiierenden Kernbesetzung aus Gitarrist Peter Scheithauer und Sängerentdeckung Butcho Vukovic solch illustre Musikerpersönlichkeiten wie Bassist Bob Daisley (Ozzy Osbourne), Schlagzeuger Vinny Appice (Dio, Black Sabbath) und Keyboarder Don Airey (Deep Purple) oder Gäste wie James Lomenzo (White Lion, Pride & Glory) zählen. Addiert man sämtliche Klammerbemerkungs-Bands zusammen, ergibt dies ziemlich schnell eine genauere Vorstellung des klassischen Hard’n’Heavy-Rock-Sound-Bezugssystems dieser Gruppe.
🛒 LAST TEMPTATION bei AmazonDie Referenzpalette reicht also von Siebziger-Black Sabbath über Ozzys Solokarriere bis hin zu Sachen, die man heute eher bei Zakk Wylde oder dessen Black Label Society verortet. Vor allem Vukovic kann damit punkten, dass er es genauso beherrscht, die Eigenarten von Ozzys Organ zu emulieren wie einen Grunge-geschulteren Gesangsstil an den Tag zu legen (was nicht allein der Alice In Chains-Chorus von ‘Never Say Goodbye’ belegt). Um ihr vermeintliches Verführungspotenzial letztlich vollends zur Geltung kommen zu lassen, mangelt es Last Temptation weder am richtigen Sound noch gut geschriebenen Songs, sondern vielmehr daran, dass all die guten Einzelteile zusammengenommen in der Summe nicht vollständig zu bestechen vermögen und man sich einfach zu oft und offensichtlich an bereits Bekanntes und Gehörtes erinnert fühlt..