Etwas mehr als 35 Minuten Denkpause, ein reines Gefühlsdenken soll es sein, was Lantlôs mit ihrem dritten Album exerzieren. Der Nachfolger von .NEON beschäftigt sich mit der nicht-körperlichen, aufopfernden Liebe („Agape“), respektive deren musikalischer Umsetzung. Wogende Klangteppiche treffen innerhalb harter Grenzen auf brutale und raue Black Metal-Passagen. Die fluffig-swingenden Parts wirken deutlich verstörender als der paraphrasierende raue Krächzgesang, irgendwann wird das Warten auf richtige Black Metal-Ausbrüche nur noch zur Qual. Genau hier hätte angesetzt werden müssen, um die harmlose Weichheit von AGAPE aufzubrechen. Bezeichnend auch, dass die lediglich 35 Minuten Spielzeit die gleiche Wirkung auf die Psyche haben wie über eine Stunde im Wartezimmer. Es passiert fast nichts, und wenn etwas geschieht, ist es zu wenig, um irgend etwas aufzuwirbeln. Der Hörspaß leidet auch sehr unter der extrem romantisch-intellektuell verseuchten Verkopftheit – wobei dieses Argument den einen oder anderen genau zu AGAPE hin- und dort hinein entführen dürfte. Die Lantlôs-Musiker Herbst und Neige hätten über Agape vielleicht doch besser ein Buch geschrieben…
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