Wenn die Rede von den heißesten Newcomern der vergangenen beiden Jahre ist, darf der Name Kvelertak nicht fehlen. Die Norweger haben sich mit ihrem 2010er-Debüt KVELERTAK, einem furiosen Mix aus, sagen wir, Darkthrone, Converge und Turbonegro, direkt in die Herzen aller gespielt – seien es nun Metaller, Rocker oder Indie-Fans. Hinzu kommt, dass die Stavanger-Truppe auch live eine Bank ist. Jetzt also gilt es, diesen ersten Coup zu toppen.
Und Kvelertak machen dabei das einzig Richtige: Sie nehmen das Bewährte und bauen es gefühlvoll und mit viel Liebe zum Detail weiter aus. Das „Bewährte“ wäre in ihrem Fall zum Beispiel die „Wiederwahl“ des Produzenten Kurt Ballou und des Cover-Künstlers John Dyer Baizley. Auch stilistisch knüpft die Band oft an das Erstwerk an: Kollektive Shouts, rumpelnde Blasts, dazu feine Melodien als Kontrast – das bleibt auch auf MEIR die Basis von Kvelertaks Songs. Und die sechs werden dem Albumtitel, der übersetzt „mehr“ bedeutet, ebenfalls gerecht:
Zwar schließen Stücke wie das brachial nach vorne peitschende ‘Bruane Brenn’ nahtlos an KVELERTAK an, doch insgesamt wirkt MEIR weitaus weniger direkt. Viele Elemente erschließen sich erst nach mehrmaligem Hören, was auch daran liegt, dass der Anteil klassischer Rock-Elemente generell zugenommen hat. Es geht in Stücken wie ‘Spring Fra Livet’ nicht nur ums frontale Einprügeln – die Musik wirkt viel nachhaltiger. Mehr Thin Lizzy, weniger Turbonegro, könnte man es auf den Punkt bringen. Auch die „angeschwärzten“ Momente, in denen Kvelertak ihrer Heimat musikalisch Tribut zollen, sind etwas feinsinniger geworden.
Eine Entwicklung, wie wir sie etwa auch bei Satyricon über die Jahre hinweg beobachtet haben – und die in Kvelertaks Fall in ‘Nekrokosmos’ herrlich nachzuhören ist. Diese Beispiele zeigen: Es muss nicht immer gleich die Faust in der Fresse sein – leidenschaftliche Wut kann man auch anders zeigen. Und sie wirkt dadurch sogar noch intensiver.
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