Kuolemanlaakso entführen uns auf KUUSUMU ins sechste Jahrhundert, als eine Klimakrise und eine Pandemie Millionen Menschen töteten. Doch nicht nur textlich transportieren die finnischen Death-Doomer um Swallow The Sun-Sänger Kotamäki und Gitarrist/Hintergrundsänger/Komponist Laakso Vergangenes in die Gegenwart. Dies zeigt bereits der Eröffner ‘Pimeys Laski’: Klavier, leidender Klargesang, weinende Leads und Aggressionsschübe malen Bilder von verwelkten Blumen, Schwänen und Engeln in dunklen Flüssen. Neben My Dying Bride grüßen regelmäßig weitere Metal-Murmeltiere: Das dunkel rockende, von Folklore und Lotta Ruutiainens (Luna Kills) Stimme veredelte ‘Katkeruuden Malja’ knüpft beispielsweise an Kuolemanlaaksos (ohne Kotamäki eingespielten) 2016er-Schwarzkittelabstecher M. LAAKSO – VOL. 1: THE GOTHIC TAPES, aber auch The Vision Bleak an. ‘Surusta Meri Suolainen’ mutiert wiederum vom Gespenst zum wütend-triolischen Bolt Thrower-Panzer.
🛒 KUUSUMU bei AmazonUnd dass immer wieder Triptykon (Paradebeispiel: das erst doomige, dann schwarzmetallische ‘Pedon Vaisto’) als auch Kotamäkis Hauptbrötchengeber durchschimmern, kommt nicht von ungefähr: Triptykons V. Santura saß erneut hinter den Reglern, und Swallow The Suns Aleksi Munter half bei den Arrangements sowie der Produktion der Keyboard-Spuren aus. Als Reise in die Vergangenheit funktioniert KUUSUMU – wie schon ULJAS UUSI MAAILMA (2012) und TULIJOUTSEN (2014) – ordentlich. Nach zwölf Jahren dürften es allerdings gerne weniger Déjà-vus und mehr eigene Charaktermerkmale sein, die über die Verwendung finnischer statt englischer Lyrik hinausgehen.
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