
Wer sich nach einem Enkel von Dschinghis Khan benennt, sollte einen entsprechend breitschultrigen Sound auffahren. Das tun Kublai Khan auf jeden Fall, und wenn man weiß, dass das Quartett schon vor Emmure über die Bühne geturnt ist, ist ungefähr klar, worauf man sich einstellen darf. Die Texaner teilen mit der groben Kelle aus – etwas variantenreicher als die genannten Szenehelden, aber auch bei NOMAD gilt: Wenn man derart gerade zuhaut, muss der Schlag direkt sitzen.
Das ist auf dem zweiten Album leider nicht immer der Fall. Einzelne Riff-Ideen hauen einen direkt aus den Schuhen, die Kopfhörer fallen fast von selbst von den Ohren ab. Dann gibt es aber immer wieder Bruchstellen, die Atmosphäre kosten oder Übergänge, in denen die Riff-Folgen nicht konsequent zu Ende gedacht sind. Das ist umso betrüblicher, als dass NOMAD eine echte Donnerwalze hätte werden können. Es ist spürbar, dass Kublai Khan die Fähigkeit haben, am dicken Ast zu sägen. Aktuell lassen sie aber noch zu viel liegen.