Wie ihr auch dem Interview in dieser Ausgabe entnehmen könnt, ist SCOURGE OF THE ENTHRONED bereits das elfte Album in der schillernden Karriere der brasilianischen Brüder. Dabei beginnen sie mit dem Titel-Song für ihre Verhältnisse relativ ruhig, mit Tribal-Drumming und feinen Leads. Keine Sorge, eine Rootsifizierung muss nicht befürchtet werden, denn nach der Einleitung geht es mit Geballer und ziemlich verrückten Gitarrenläufen von Alex Camargo weiter, bevor spätestens die markante Stimme von Moyses Kolesne final klärt, wer hier an der Ballerbude sitzt.
Ebenso verdeutlicht der Song die Thrash-Sozialisation der Band mit wüsten Headbangerparts. Insgesamt lässt sich festhalten, dass sich Krisiun immer weiter steigern, um die perfekte Balance zwischen technischem Geballer, dickem Groove und furioser Musikalität zu finden. So viel Variantenreichtum hätte der Band zu Zeiten von BLACK FORCE DOMAIN niemand zugetraut, doch was seit dem ersten Album gleich geblieben ist, ist die absolute Hingabe und pure Liebe, mit der Krisiun ihrem tödlichen Handwerk sowohl im Studio als auch live nachgehen.
Allein dafür muss man sie einfach lieben. Und wem das nicht reicht, der sollte Songs wie das mit einem slayeresk-wilden Solo beginnende ‘Devouring Faith’ oder den brutalen Headbanger ‘A Thousand Graves’ einfach so lange hören, bis sie oder er glaubt, was der Rezensent gerade geschrieben hat. Das alles sind Fakten, und die sind im Informationszeitalter auf jeden Fall richtig.