Hoch die Schnapsgläser! Mit ihrem aktuellen Werk werden Kneipenterroristen endlich volljährig und dürfen sich theoretisch nicht nur am Bierfass, sondern auch an härteren Sachen laben. Ein Umstand, den man SCHNELLER LAUTER HÄRTER durchaus anhört: So legen die Hamburger auf der Härteskala gegenüber LEBENSLANG (2014) sogar noch einen Zahn zu und bringen die band-interne Dreifaltigkeit Alkohol/Pathos/Rock’n’Roll erneut treffsicherer denn je zuvor auf den Punkt.
Viele neue Fans wird der Onkelz-/Motörhead-/AC/DC-Stilmix mit dieser Marschroute dennoch nicht erreichen. Dafür ist der Zielgruppenbekanntheitsgrad des „Lieb mich oder hass mich“-Haufens mittlerweile einfach schon viel zu sehr in die Höhe geschnellt. Fazit: Wer mit dem sympathischen Prollfaktor der Nordlichter bisher nichts anfangen konnte, sollte SCHNELLER LAUTER HÄRTER, pardon, „Faster Louder Harder“ lieber weiterhin in Wacken genießen, während die werte Fan-Gemeinde den brandneuen Hymnenalarm des Gossen-Rockers ‘Betrunkene und Kinder’ über das schleppend-düstere ‘Im Namen des Herrn’ bis hin zum gelungenen Lokalkolorit ‘Hamburg (mein Zuhaus)’ schon einmal mit einem Kaltgetränk abfeiern kann.