Landsmänner und -frauen unter sich: Irgendwo zwischen Nightwish und Finntroll fühlen sich Kivimetsän Druidi zu Hause. Blöd allerdings: Sie dürfen nur vor der Tür spielen. Wer will schon Gäste im Haus, die einem alles nachäffen – und das auch noch schlecht?
Mit Finntroll teilen sich die Steinwald-Druiden neben dem Schminktopf auch die paganen Black Metal-Einflüsse inklusive Humppa-Ausflügen. Wo es dann ans Orchestrale, Epische geht, mussten ganz klar (klassische) Nightwish als geistige Väter herhalten. Zumal dem keifenden Joni Koskinen mit Leeni-Maria Hovila eine süßlich-zwitschernde Sängerin gegenübergestellt wird, die sich an tarjaeske Operngesänge heranwagt. Aus diesem Potpourri ließe sich selbstverständlich ein wunderbares Album zaubern, aber BETRAYAL, JUSTICE, REVENGE bleibt beliebig und austauschbar.
Dünn produzierte Billig-Epen verpuffen kraft- und ideenlos. Positiv fällt ausgerechnet das Trinklied ‘Tuoppein Nostelulaulu’ aus dem Rahmen, das vergleichsweise simpel (im Sinne von: nicht künstlich aufgeblasen) ausfällt und so zum bierseligen Schunkeln einlädt. Das macht den Rentier-Braten leider auch nicht mehr fett: Kivimetsän Druidi bieten nicht mehr als eine Anhäufung nichtssagender Versatzstücke. Das können viele andere viel besser.
Sebastian Kessler
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Mai-Ausgabe des METAL HAMMER.
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