Eine nicht zu leugnende Affinität zum Pop hatten die österreichischen (Horror-)Punk’n’Roller schon immer. So schön und ungeniert wie im wunderbar Blondie-haften ‘Twenty17’ haben sie diese jedoch zuvor noch nie ausgelebt. Erfreulicherweise bleibt der kecke Opener keine Ausnahme. Dass man den ganzen Billy-Kram zugunsten eines viel variableren und eingängigeren Pop-Sounds mit dezenter Punk Rock-Instrumentierung hintangestellt sowie sich erstmalig externe Produzentenunterstützung gesucht hat und nun näher an die frühen The Sounds in Kombination mit Transvision Vamp und The Killer Barbies rückt, erweist sich als sehr kluge Entscheidung.
Eine ebensolche ist auch, dass es die Band bezüglich deutschsprachiger Song-Ausflüge beim einmaligen Experiment des Vorgängeralbums belassen hat. Lieber lässt ‘Cold Black Heart’ an The Last Internationale denken oder kommt bei ‘Sweet Love’ und später auch ‘Up With You’ gar ein bisschen No Doubt durch. Das tolle ‘Oh Johnny’ hingegen schafft es gekonnt, das melodische Melodrama der Shangri-Las zu evozieren, während sich ‘Kiss My Ass’ auf Cow-Punk versteht. Abgerundet wird RISE! von dem fragilen ‘Open Waters’, das die Facetten-Palette von Kitty In A Casket um ein sanfteres Schnurren mehr erweitert.