Während Metalcore im Sterben liegt oder sich in noch kommerziellere Regionen rettet und Deathcore sich allmählich totläuft, kehren vielerorts die Neunziger in Form von Reunion-Scheiben und den entsprechenden Tourpackages wieder.
Die New Yorker Full Length-Debütanten Kissing Candice um den ehemaligen Dr. Acula-Keyboarder Joey Simpson wollen am liebsten von all dem ein bisschen sein – und scheitern damit grandios. Man weiß gar nicht, wo man beginnen soll. Vielleicht bei den Slipknot-für-Arme-Masken? Vielleicht bei dem Klischee-Mädchen-in-Nachthemd-„Horror“-Artwork? Am besten wohl beim Wesentlichen: der Musik – die sich ebenfalls schnell als uninspirierter, durchkonstruierter Rip-off herausstellt. Simpson klänge mit seinen kraftlosen, heiseren Shouts gerne wie Corey Taylor.
Die Alternative, nasaler wie schiefer Klargesang, ist kein Stück besser. In den Songs werden abwechselnd Slipknot bis IOWA, mittlere Korn sowie Limp Bizkit in Form von ein paar „Raps“ gefleddert und je nach Song mit einigen Breakdowns, Samples und etwas Deathcore-Rhythmik zusammengeworfen. Der flache Sound rettet diesen kreativen Offenbarungseid erst recht nicht. Nachdem sich Korn und Slipknot seit gut zehn Jahren von dem Stil gelöst haben, der sie mal groß und relevant gemacht hat, wäre gegen einen gut gemachten Derivat-Mix, auch mit zeitgeistigem Anstrich, überhaupt nichts einzuwenden.
Kissing Candice versagen jedoch an allen Fronten und erreichen bestenfalls in ‘Charttopper’, ‘Misdirection’ und ‘Put ’Em Up’ mageres Durchschnittsniveau.
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