Irgendwie haben King Satan etwas Interessantes an sich: Mit einem gewissen Augenzwinkern, aber auch tief philosophisch herrscht Genre-übergreifende Anarchie. Der elektronische Industrial-Aspekt ist nur ein Teil dieser zunächst chaotisch wirkenden Kreationen der Finnen um Multiinstrumentalist und Sänger King Aleister Satan. Immer wieder blitzen Black Metal-Elemente auf, und hier und da finden sich klassische Heavy Metal- oder Rock-Riffs. In den meisten Stücken ist wirklich viel los, sodass die Sinne ordentlich zu tun haben. Okay, Titel wie ‘Chaos Forever Now’ sind im Prinzip selbsterklärend, ebenso wie ‘The Carnivalesque Of Dark And Light’, was an eine Art absurdes Theater erinnert. Die Eröffnungsnummer ‘New Aeon Gospel’ hat dank des leicht symphonischen Touches etwas sehr Eingängiges. ‘Destroy The World’ ist wiederum sehr gefühlvoll – nicht zuletzt, da Keyboarderin Hekate Boss (wie bei anderen Liedern auch) gesanglich unterstützt.
Dennoch sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass Hekates zartes Stimmchen einen schönen Kontrast zu King Aleisters rauem Organ bildet, was letztlich hervorragend harmoniert. ‘A Death Before Death’ klingt – ganz besonders in den Strophen – ein bisschen wie Marilyn Manson und hat vor allem gegen Ende recht schöne, beinahe schon verträumt klingende Momente. Mit jeder Minute, die beim Hören verstreicht, ist durchaus Bedacht wahrzunehmen. Es ist nicht alles gut, aber auf jeden Fall spannend und unverwechselbar.
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