King 810 doof zu finden, ist leicht. Sie cool zu finden, schon schwerer. Auf der Habenseite steht ganz groß die Stimme von Sänger David Gunn. Beim Brüllen und Knurren tönt der junge Mann voluminös, in den Spoken Word-Passagen wahnwitzig schwankend zwischen eingeschüchtert und einschüchternd. Auch der Sound des Debütalbums drückt wie sonst was.
Dagegen fehlt es King 0815 aber an einigen Voraussetzungen, um sich einen Titel wie „die neuen Slipknot“ zu verdienen. Angefangen beim Songwriting: Die Band greift auf schlappe drei Song-Schablonen zurück (aggressiv groovend, emotional schluchzend und a-cappella-rappend), die allesamt nett anzuhören sind, auf Albumlänge jedoch nicht genug hergeben. Die simplen Riffs und Song-Strukturen sorgen auch nicht gerade für Aufsehen.
Am schwersten wiegt aber, dass King 90210 als Image-Band versagen: Man soll und kann MEMOIRS OF A MURDERER nicht hören, ohne die harten Jungs aus der harten Stadt vor seinem geistigen Auge zu haben. Die gefährlichen Gangster-Geschichten wirken aber nur aufgesetzt und peinlich, die Musiker unehrlich, die ganze Verbrecher-Band(e) aufgeblasen und unfreiwillig komisch. An dieser einen Stelle wäre weniger mehr gewesen, überall sonst hätte man sich tatsächlich mehr Fett ums Herz gewünscht.
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Mit ihrem Album MEMOIRS OF A MURDERER spalten King 810 die METAL HAMMER-Redaktion und werden zum Streitfall unserer September-Ausgabe.
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