Ein ‘Bad Sign’ ist das zweite Album der seit acht Jahren verschollen gewesenen und nun urplötzlich wieder auftauchenden dänischen Anders-Rocker Kellermensch keineswegs – die Andersmenschen keller-rocken wieder in ihrer ganz eigenen, faszinierenden Welt, wenngleich GOLIATH klarstellt: Die Gegen-alle-Konventionen-Attitüde ist dieselbe, die Sechserbesetzung auch, und ebenso die prägnante Rolle der dramatischen Geigen. Wer dereinst Kellermensch ob der Diversität Growls/Klargesang liebte (hier fast einzig im brutalen ‘Moth’ zu vernehmen), wird bei GOLIATH traurig stöhnen:
Die Dänen setzen nahezu durchgehend auf die Macht der instrumentalen wie kompositorischen Einheit, sprich: Sebastian Wolffs äußerst variabler vokaler Ausdruck plus enorme Ausweitung der musikalischen Sphären. Gehen die ersten drei Songs noch „gängig“ durch, ist das in bester Tom Waits-/Nick Cave-Opulenz schwelgende ‘Mediocre Man’ ein erster Höhepunkt von vielen (‘Carrying My Name’, ‘Lost At Sea’…), womit Kellermensch der Rock-Welt auf beeindruckende Weise zeigen, wie innovativ man dieses Genre auch 2017 noch bereichern kann.