Keitzer machen mit ihrer neuen Platte genau dort weiter, wo sie mit THE LAST DEFENCE (2014) aufgehört hatten. Das heißt, dass auch auf der aktuellen Scheibe ASCENSION tief gestimmte E-Gitarren und eine zermürbende Doublebass den (Moll-)Ton angeben.
Gesanglich reicht das Spektrum von Tod bis Vergeltung, und dies wird durch das pausenlose Gegröle von Sänger Christian Chaco auch unmissverständlich zur Geltung gebracht. Einziger Lichtblick im dreiviertelstündigen Todessumpf ist ‘Ritual’: ein rein instrumentales Stück mit spanischen Melodien. Aber auch das dramatische Geigen-Outro von ‘Conquistador’ bietet eine kurze Verschnaufpause. Einen Unterschied zum vorherigen Album gibt es dann aber doch noch:
ASCENSION wirkt um einiges geschliffener als seine Vorgänger. Zum einen wurde in Sachen Sound noch mal kräftig aufgerüstet, sodass die zwölf neuen Lieder mit deutlich mehr Brutalität aus der Anlage brettern (jedoch nichts an räudigem Charme ein-büßen). Zum anderen dauern die Songs jetzt ungefähr gleich lang, was im Gegensatz zu THE LAST DEFENCE, bei dem die Lieder mal eine und mal vier Minuten dauerten, eine gewisse Struktur vermittelt.
Langweilig? Keinesfalls! Das Quintett hat es geschafft, seinen eigenen Standard zu überbieten, ohne dabei an Härte zu verlieren.
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