Katatonia NIGHT IS THE NEW DAY Review

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Es ist Herbst: Die Tage werden dunkel, die Stimmung melancholisch und nachdenklich. Was passt da besser, als die neue CD der schwedischen Meister des Düster-Rocks in den Player zu legen und sich von Sänger Jonas Renkse und seiner Band auf die Reise mitnehmen zu lassen? NIGHT IS THE NEW DAY beinhaltet alle Trademarks der beiden letzten erfolgreichen Studioalben VIVA EMPTINESS (2003) und THE GREAT COLD DISTANCE (2006).

Unterm Strich bleiben die großen Überraschungsmomente beim Hören jedoch aus. Die hypnotischen, dezenten Gitarrenwände von Gründungsmitglied Anders Nyström treten auf NIGHT IS THE NEW DAY zu Gunsten verspielter Arrangements mit Zeitlupen-Ästethik noch mehr als gewohnt zurück, auch ist die gefühlte Hitdichte diesmal wesentlich geringer ausgefallen.

Kracher im Stile von ‘Leaders’, ‘Ghost Of The Sun’ oder des Überhits ‘Criminals’ sind nach den ersten Hördurchläufen einfach nicht auszumachen. So der erste Eindruck. Doch war das beim ersten Hören von THE GREAT COLD DISTANCE nicht genauso? Haben sich die genannten Hits nicht erst nach und nach entwickelt, die nahezu magischen Momente sich beinahe unbemerkt im Kopf festgesetzt? Und so entwickeln sich Songs wie ‘The Promise Of Deceit’ und ‘The New Night’ doch zu echten (schwarzen) Perlen.

Nie waren Katatonia abgeklärter, ausgereifter. Manch einer mag berechtigterweise den im Gegensatz zu älteren Alben schwierigeren Zugang zu NIGHT IS THE NEW DAY bemängeln. Es ist ein leises Album, das seine Stärken nach und nach entfaltet. In der Ruhe liegt die Kraft – die Kraft eines Herbststurms.

Jan Fleckhaus

Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Dezember-Ausgabe des METAL HAMMER.


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