Kataklysm OF GHOSTS AND GODS

Death Metal, Nuclear Blast/Warner (10 Songs / VÖ: 31.7.)

6/ 7
teilen
twittern
mailen
teilen
von

Im Studioreport in der letzten Ausgabe ist es bereits angeklungen: OF GHOSTS AND GODS macht das Dutzend voll – die kanadischen Death Metal-Veteranen Kataklysm veröffentlichen ihr zwölftes Album.

Jenes zeigt die Band von einer verhältnismäßig ungewohnten Seite: Nicht nur, dass Kataklysm für jeden einzelnen Song ein Video angefertigt haben, um für einen multi­medialen Overkill zu sorgen – sie haben mit OF GHOSTS AND GODS auch ein äußerst kompaktes, vielschichtiges Album erschaffen, das in erster Linie als Gesamtwerk funktioniert. Keine offensichtlichen Single-Hits wie ‘Prevail’, ‘Crippled And Broken’ oder ‘In Shadows & Dust’, sondern aufgeräumt wirkende, breit angelegte Kompositionen, die es hervorragend ­schaffen, den Drahtseilakt zu vollziehen, bei aller melodischer Eingängig­keit die nötige Grundhärte im Sound nicht zu vernachlässigen.

So stehen epische Death Metal-Nummern wie ‘The Black Sheep’, das mit elegisch-verträumten Leads überrascht, gleichberechtigt neben hartem Stoff wie dem coolen ‘Soul Destroyer’ (Pflicht im Liveset!) oder dem mit Stakkato-Riffing nicht geizenden ‘Hate Spirit’. Insgesamt gilt jedoch, dass OF GHOSTS AND GODS vom Hörer erschlossen werden will – bei jedem Durchlauf vermag es neue Details zu offenbaren, die sich nach und nach zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen. Hier mal eine kleine Überraschung wie das ­Pantera-Gedächtnis-Riff am Anfang von ‘Thy Serpents Tongue’, dort melodische Hymnenhaftigkeit wie in ‘Vindication’, gefühlvolle Leads wie in ‘Carrying Crosses’ oder der coole Basssolo-Spot in ‘Hate Spirit’ – das Album überrascht mit einem Facetten-Reichtum, der sogar die sonst nicht immer zwingend Death Metal-affinen Soundcheck-Kollegen quasi überrollt hat.

OF GHOSTS AND GODS ist ­Kataklysms im positiven Sinne reifste und durchdachteste Scheibe in ihrer fast 25 Jahre an­dauernden ­Karriere. Wer hätte das von einer Band gedacht, die sich bereits zu ­„Northern Hyperblast“-Zeiten quer­gestellt hat und lieber eigene Wege erkundete, anstatt Trends aus den USA oder Schweden hinterherzuhecheln? Und das ist am Ende des Tages deutlich wichtiger als ­Merchandise-Ideen wie Bier oder Grillsauce, die zwar ein nettes Gimmick sind, aber bei ­Weitem nicht die Halbwertzeit eines Albums wie OF GHOSTS AND GODS erreichen. Und genau das macht die kanadischen Kanonen­schläge zu unseren verdienten Soundcheck-Siegern!


ÄHNLICHE KRITIKEN

Stone Sour :: HYDROGRAD

Memoriam :: FOR THE FALLEN

Deserted Fear :: DEAD SHORES RISING


ÄHNLICHE ARTIKEL

Full Rewind Summer Open Air 2025

Ende Juli 2025 findet erstmals auf dem altehrwürdigen Flugplatzgelände in Roitzschjora das Full Rewind Festival statt.

Joacim Cans: Als Hammerfall Vorband von Death waren

Heutzutage kann man sich kaum vorstellen, dass Hammerfall und Death mal zusammen auf Tour gewesen sind. Doch gerade das hat die beiden Frontmänner der Bands zusammengeschweißt.

Album des Monats 12/2024: Thy Catafalque XII: A GYÖNYÖRU˝ ÁLMOK EZUTÁN JÖNNEK

Thy Catafalque wurden METAL HAMMER-Soundcheck-Sieger und konnten unter anderem As I Lay Dying, Body Count und The Gates Of Slumber auf die Plätze verweisen.

teilen
twittern
mailen
teilen
Possessed: Jeff Becerra muss erneut operiert werden

Der Frontmann der Death Metal-Pioniere Possessed, Jeff Becerra, hat kürzlich über den Instagram-Account der Band eine ziemlich beunruhigende Nachricht geteilt. Bei einem Unfall erlitt er einen schweren Bruch des Oberschenkelknochens, der eine komplexe Operation nötig macht. Um mögliche Blutgerinnsel zu verhindern, die seine Lungen oder das Gehirn erreichen könnten, wird ein Team aus Knochen- und Gefäßchirurgen den Eingriff vornehmen. Eine Situation, die Becerra nachvollziehbar Angst bereitet. Gefahr für Blutgerinnsel bei Jeff Becerra „Nun ja, verdammt“, schreibt der Sänmger in seinem Post. „Ich habe mir meinen Oberschenkelknochen komplett gebrochen und gesplittert. Für morgen früh ist bei mir eine Operation angesetzt, bei…
Weiterlesen
Zur Startseite