Nachdem das zweite Album SOUND AWAKE fulminant eingeschlagen war, konzentrierten sich Karnivool auf ausgedehntes Touring durch die Staaten, England, Resteuropa und natürlich ihr Heimatland Australien. Ob sich die vierjährige Veröffentlichungspause negativ auf ihren Status als Everybody’s Darling auswirken wird, wird sich noch zeigen. Sympathisch aber, dass das Quintett mit ASYMMETRY nicht auf Nummer sicher geht, sondern ein vielschichtiges, komplexes und selbstbewusstes Album offeriert, das sich nicht durch affektierte kommerzielle Plattitüden anbiedert.
Karnivool werkelten zwei Jahre an ASYMMETRY, das letztendlich von Nick DiDia (Rage Against The Machine, Mastodon) produktionstechnisch fett und sehr modern in Szene gesetzt wurde. Wenn es hart und groovig zugeht, lassen sich durchaus Parallelen zu Tool erkennen. Aber das ist nur eine von vielen Facetten dieses Albums. So überraschen Karnivool bei ‘A.M. War’ mit schrammeliger Härte, während das elegische ‘Aeons’ stimmungsvoll, ‘Nachash’ verspielt und ‘We Are’ warm daherkommt. ‘Sky Machine’ tönt schön melodisch, und ‘Eidolon’ verblüfft mit einer The Police-Schlagseite.
Karnivool scheinen sich nur ungern kreative Grenzen zu setzen, aber dennoch klingt ASYMMETRY kompakt. Sänger Ian Kenny liefert einen tadellosen, leidenschaftlichen Job ab, mit ‘The Refusal’ und ‘The Last Few’ haben sich jedoch leider zwei etwas uninspirierte Lückenfüller eingeschlichen. Dennoch ist ASYMMETRY interessant und voller Substanz.
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