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Kardashev ALUNEA

Deathgaze, Metal Blade/Sony (8 Songs / VÖ: 25.4.)

5/ 7
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Glückliches 21. Jahrhundert, wo Stile und Formen kombiniert werden, die sich früher niemand zusammen zu denken getraut hätte … Ich sag nur „Barbenheimer“, oder Deathgaze. Das US-Quartett ­Kardashev (benannt nach dem russischen Astronomen Nikolai Kardaschow, der eine Messlatte für die Entwicklungsstufen von Alien-Zivilisationen entwickelt hat) widmet sich seit 2012 diesem Spiel der gewagten Brüche. Der „Gaze“-Aspekt war bei ihrem muskulösen Deathcore in den letzten Jahren immer in Reichweite, doch auf ALUNEA steht nun der verspielt-experimentelle Prog im Zentrum. Schlagzeuger Sean Lang erklärt das als Versuch, Wut und Sorge auszudrücken; ich hingegen würde positiv Kardashevs Hang zur Utopie betonen. Es hat was tröstlich Optimistisches, wie die Musiker (großartig: Frontmann Mark Garrett mit seiner schwindelerregenden Palette von Todes-Growls, markigem Core-Geschrei und emotionalem Klar­gesang) durch brutalste Stürme und himmlisches Gewölk waten.

Im Track ‘Speak Silence’ unterstützt zum Ende hin Erin Dawson von Genital Shame, eine der interessantesten neuen Stimmen im US-Black Metal: Sie gibt den tobenden Gegenpol zum lüftelmalenden Garrett. Inhaltlich knüpft ALUNEA an die EP THE ALMANAC (2017) an und erzählt eine philosophisch-spacige Story, die sich am besten in den Linernotes aufdröseln lässt – zumal Kardashev für ihre Werke eine eigene Kunstsprache geschaffen haben. Prädikat: komplex, herzerwärmend, intelligent.

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