Kadavar sind wieder zurück in der Siegerspur. Mit dieser Veröffentlichung entpuppt sich der etwas orientierungslose Vorgänger ROUGH TIMES nachträglich noch mehr als Schluckaufscheibe in der ansonsten ziemlich makellosen Diskografie des Dreiers. Dass FOR THE DEAD TRAVEL FAST von alten Horrorschinken-Soundtracks und Werner Herzogs ‘Nosferatu’-Fassung inspiriert ist, stellt der atmosphärische Opener ‘The End’ sowie ein Blick auf das transsilvanische Postkarten-Artwork (original mit Dracula-Schloss im Hintergrund) unmissverständlich klar. Als hätten Kadavar ein halbes Jahr mit Argento-Filmen, Analog-Synthies und einer großen Tüte Acid-Würfelzucker im Kohlenkeller von Uncle Acid & The Deadbeats Kevin Starrs verbracht, kanalisiert die Berlin-basierte Band auf ihrem fünften Album mit frisch geregeltem Proto Metal-Proteinhaushalt neben Black Sabbath sämtliche schwarzen Künste zu einem ultimativen tonalen Schauerromantik-Trip.
🛒 FOR THE DEAD TRAVEL FAST bei AmazonDazu hat Sänger/Gitarrist Christoph „Lupus“ Lindemann seinen Gesang in bislang ungeahnte Höhen geschraubt sowie adäquat satanisch-sakral auf Geisterstunde frisiert und setzt es solch veritable Gruselgroßtaten wie das Hook-strotzende ‘Children Of The Night’, den ultimativen Untotenschwofer ‘Dancing With The Dead’ oder das psychedelisch-hypnotische Doppel aus ‘Saturnales’ und dem epischen ‘Long Forgotten Song’ im Schlepptau. Zu diesem inspirierten, gänsehautgarantierenden Retro Rock-Reboot kann man Kadavar nur beglückwünschen.