Nordvis gehört zu den Labels, die meist sehr sorgfältig selektierte Musik einer sehr spezifischen Machart liefern, in diesem Fall eine neue Generation von explizit schwedischem, oft introvertiertem, folkig-kammermusikalisch inszeniertem Black Metal. Der Kern des Portfolios um die Bergraven/Stilla/Grift-Blase ist fantastisch, Jordäst kann man grob als massiven, aber etwas gesichtslosen Trabanten darum sehen. Die Credits des Duos sind für alle, denen sowas wichtig ist, katastrophal: Melo-Death, Party-Grind, Re-Thrash – alles dabei. Umso grimmiger inszenieren sie ihre Alben: AV STOFT besteht wie das Debüt HÄDANEFTER aus genau zwei Songs und beschränkt sich auf gut 30 Minuten Spielzeit, in denen auch nicht sagenhaft viel Spektakuläres passiert.
🛒 AV STOFT bei AmazonImmerhin: Statt nur eine Reihe pessimistischer Riffs aneinanderzuhäkeln, gibt es so etwas wie einen atmosphärischen Bogen für jeden Song, und die Monotonie hält sich in Grenzen. Warum das Ganze aber zwingend in dieser Breite ausgerollt werden muss, erschließt sich nicht. Als Soundtrack für einen verregneten Herbstsonntag taugt das Teil, aber süchtig macht es eher nicht.
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