Alles, was Jonathan Davis singt, klingt irgendwie nach Langeweile. Und eben jener hat der Korn-Frontmann auf seinem Album BLACK LABYRINTH ein eigenes kleines Denkmal gesetzt. Glückwunsch dazu! Im Ernst, es ist nicht ungewöhnlich, dass Sänger ihrer Extrovertiertheit in Form von Soloausflügen Tribut zollen. Meist hört sich der Kram dann wie Ausschussmaterial der eigenen Combo an. Davis geht einen anderen Weg, versucht sich an poppigem Industrial, verträumtem Wave und ein paar verzerrten Gitarren.
Er verwebt orientalische Klänge mit Tribal-Getrommel und möchte offensichtlich eine Brücke zwischen Brian Eno und Al Jourgensen schlagen. Interessanterweise gelingt es dem bärtigen Brillenträger, bei all diesen verschiedenen Einflüssen immer noch so unspannend und sogar gleichförmig zu klingen, dass sich die Augenlider spätestens ab der Hälfte des Albums beharrlich gen Süden neigen. Und wenn im Hintergrund dann noch eine jammernde Flöte eine Geschichte aus Tausendundeiner Nacht darbietet, ist es ganz vorbei mit der erzwungenen Wachphase. Dieser musikalische Gemischtwarenladen mag an der ein oder anderen Stelle überraschen – unterhalten oder gar begeistern kann er deswegen aber noch lange nicht.