Joe Perry ist Vollzeit- und Herzblut-Musiker. So arbeitete er fleißig an seinem fünften Soloalbum, anstatt sich faul auf dem bisher erreichten auszuruhen. Während der Arbeit an HAVE GUITAR, WILL TRAVEL lag seine Haupt-Band (Aerosmith) unfallbedingt ohnehin auf Eis.
Die Songs auf HAVE GUITAR, WILL TRAVEL sind solide, ausgereift und gut konzipiert – wie man es bei einem routinierten Musiker erwarten kann. Die Scheibe ist professionell, doch das macht sie nicht automatisch zu einem Hit. Es fehlen die Ohrwürmer, die rockige Ader und das Talent, zum mehrmaligen Hören zu animieren.
Dieser Eindruck entsteht vor allem, weil Perry zu deutlich versucht, eine musikalische Trennlinie zwischen sich als Solokünstler und seiner Haupt-Band zu ziehen. Wer Musik á la Aerosmith erwartet, wird enttäuscht. Die Lieder sind gefühlvoll, gehen stark Richtung Blues und sind hervorragend, um nebenher gehört zu werden. Aber die Gesamtqualität ist einfach zu durchschnittlich. Ein Kandidat für die Dauerrotation ist HAVE GUITAR, WILL TRAVEL daher nicht.
Saskia Annen
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