Jinjer machen es einem nach wie vor nicht leicht: Der treibende Mix aus Metalcore, Djent und Groove Metal fetzt direkt beim Sepultura-artigen Tribal-Einstieg ins Album (‘On The Top’). Auch die vertrackten Parts, in denen die Ukrainer an Gojira erinnern, drücken mächtig – und Sängerin Tatiana Shmailyuk grölt und keift dabei ultrabrutal, dass es eine Freude ist. Eine gute Sache ist zudem, dass das Quartett auf melodische Kontrapunkte setzt, um Struktur und Eingängigkeit reinzubringen. Leider packen diese Parts aber immer noch viel zu selten.
🛒 MACRO bei Amazon‘Pit Of Consciousness’ oder ‘The Prophecy’ trotten daher vor sich hin, ohne groß Eindruck zu hinterlassen, so wie auch der Witz, das letzte Song-Drittel mit einem melodischen Part einzuleiten, schnell auserzählt ist. Viel besser klappt’s, wenn Jinjer konsequent alle Grenzen einreißen – wie in ‘Judgement (& Punishment)’, in dem Reggae und Djent aufeinanderkrachen, oder ‘Retrospection’, wenn zackiger Metalcore und ukrainische Traditionals nebeneinanderstehen – das fordert heraus und bleibt kleben! Spielerisch ist MACRO über alle Zweifel erhaben und wird Progger beeindrucken. Für Otto-Normal-Banger bieten Jinjer zu viel Kopf und zu wenig Bauch.