Spätestens seitdem Jesus Piece 2016 ihr ‘Summer 16’-Promo-Demo veröffentlichten, werden sie als einer der vielversprechendsten Newcomer im Hardcore gehandelt. Ihr erstes Album gibt diesem Hype nun recht: ONLY SELF ist Beatdown-Geballer am anspruchsvolleren Ende des Brutalitätsspektrums, das die Jungs aus Philadelphia als wahre Naturgewalt präsentiert. Mit der Beharrlichkeit und Wucht einer Elefantenstampede macht der Fünfer hier alles auf seinem Weg dem Erdboden gleich, während die Breakdowns genau an den richtigen Stellen die Notbremse ziehen.
Was Jesus Piece neben ihrer ungezügelten Aggression (und, guter Gott, sind die angepisst) aber wirklich über den Morast der Mittelmäßigkeit erhebt, sind metallische Versatzstücke aus Sludge, Doom und Industrial. Da wabert das Feedback bedrohlich, durchfahren verzerrte Gitarren wie Blitze die Dunkelheit, legt sich Hall auf die Drums wie ein düsterer Nebel – die Gefahr lauert in den Schatten. Mit dem lauernden ‘In The Silence’ nimmt ONLY SELF eine Kurswende, die Code Orange neidisch machen dürfte. Kirchenglocken; Klaviertöne und verfremdeter Gesang hüllen ‘I’ in sakrales Dunkel, bevor sich ‘II’ als Albumfinale in alles zermalmender Langsamkeit suhlt. Ein Auge in Richtung alte Schule, eines in die Zukunft gerichtet: So muss Hardcore 2018.
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