Wie auch alle anderen Mitglieder der von Mike Portnoy und Derek Sherinian erst kürzlich ins Leben gerufenen, mediokersten aller Supergroups, Sons Of Apollo, fährt auch deren Sänger Jeff Scott Soto mindestens zweigleisig und mit RETRIBUTION sein neuestes Soloalbum auf. Unterstützt von Gitarrist/Bassist Howie Simon, mit dem Soto seit 2002 arbeitet und der sich mit ihm diesmal auch die Kompositions- und Produktionsaufgaben teilte, wartet die einstige Stimme von Yngwie Malmsteen, Talisman, Trans-Siberian Orchestra, Axel Rudi Pell und vorübergehend sogar Journey erwartungsgemäß mit melodischem Hard Rock auf.
Fallen manche Nummern wie etwa der Opener ‘Retribution’ durch zu hohe Notendichte und zu viel Gefrickel anstrengend angestrengt aus, kontern Soto und Konsorten in anderen Stücken mit dem ziemlichen Gegenteil: Das mit anderem Bass-/Gitarren-Team eigespielte ‘Reign Again’ hat hörbar mehr Luft zum Atmen und wäre gerne CCRs ‘Fortunate Son’ im groß angelegten Halbballadengewand, auch wenn es diesen Wunsch nicht vollständig zu verwirklichen weiß.
‘Feels Like Forever’ kombiniert indes zu dick aufgetragen den Schmalz und die Melodielinie jener Kiss-Nummer von HOT IN THE SHADE, mit der es das letzte Wort in seinem Titel teilt. RETRIBUTION ist solider Handwerker-Hard Rock – nicht viel mehr, aber auch nicht weniger.