
Wann und wie es mit Gamma Ray weitergeht, ist durch Kai Hansens Verpflichtungen bei Helloween Pumpkins United nicht klar zu sagen. Die Chance für Iron Savior, nach über zwanzig Jahren aus dem Schatten zu treten? Dazu wird es wohl nicht mehr kommen; mit ihrem zehnten regulären Studioalbum KILL OR GET KILLED stehen sie jedoch auf Abruf bereit. Ohne Anspruch, das Speed Metal-Rad neu erfinden zu wollen (warum auch, es dreht sich doch!), schaufelt das Quartett die Genre-Kost nur so vom Fließband. Die Positionierung exakt in der Mitte des Vierecks Helloween, Blind Guardian, Running Wild und Accept macht Laune; ‘Eternal Quest’ möchte man sofort mitschmettern, ‘Stand Up And Fight’ lädt zum Fäusterecken und ‘Heroes Ascending’ zum Schnellfahren ein. Nachhaltig ist KILL OR GET KILLED jedoch an keiner Stelle: Die Songs gehen so schnell ins Ohr, wie sie daraus wieder verschwinden. Gegen Ende der Laufzeit wird es mit ‘Never Stop Believing’ und ‘Until We Meet Again’ außerdem unnötig kitschig. Piet Sielcks kämpferischer Gesang und sein Händchen für pathosgeladene Melodien sowie knackige Riffs tragen das Album über die Zielgerade. Für einen der vorderen Plätze fehlt es allerdings an Fleisch.