Ultravertrackt, ultra-technisch und trotzdem ultrabrutal: Das ist die Heran-gehensweise von Ion Dissonance – und daran hat sich auch nach knapp sechs Jahren Albumabstinenz nichts geändert. Zwar deutlich weniger temporeich als auf dem Vorgänger CURSED, deswegen aber keinesfalls ideen-ärmer, werfen die Kanadier den ersten Stein für die mögliche Nachfolge von The Dillinger Escape Plan.
Im Gegensatz zu den US-amerikanischen Kollegen sei man mit dem neuen Album (zurück-)gekommen, um zu bleiben. Von Anfang an wird dabei nicht lange gefackelt: Unvermittelt brüllt einem im Opener ‘Burdens’ Sänger Kevin McCaughey ins Ohr, und auch die Rhythmusfraktion wartet nicht lange damit, ihre komplette Bandbreite an Riffs, Fill-Ins und Taktarten vorzurechnen. Achtung:
Das führt leicht zur kognitiven Dissonanz und fordert vom Hörer ein hohes Maß an Konzentration, will er nicht im Gewirr untergehen. Die einzige Konstante ist der Gesang, der zwar eintönig erscheinen kann, aber genau damit einen roten Faden in das ganze Chaos bringt. Dann wirft einen auch ein Song von einem komplexen Kaliber wie ‘To Lift The Dead Hand Of The Past’ nicht aus der Fassung, bei dem auch noch verstörend-traktierende Melodien das Hirn zermartern – CAST THE FIRST STONE ist schwer greifbar, und trotzdem eine Faust ins Gesicht.
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