Vor vier Jahren wurde der Proberaumkomplex in Richmond, Virginia, geschlossen, in dem auch die Sludger von Inter Arma emsig lärmten. Benannt nach der Firma des ehemaligen Besitzers erweist die Band ihrer Vergangenheit jetzt mit dem Cover-Album GARBER DAYS REVISITED die Ehre. Schöne Idee, der Titel zudem eine charmante Metallica-Referenz. Doch der Inhalt ist durchwachsen. Was beim klaustrophobisch-monotonen ‘Scarecrow’ (Ministry) noch funktioniert, geht schon bei Neil Youngs grandiosem ‘Southern Man’ in die Hose. Diese Stimmung, diese Stimme funktionieren im Kosmos der Sludge-Metaller null, Offenheit hin oder her. ‘Hard Times’ von Cro-Mags zwingt Inter Arma zu einer Stumpfheit, die sie gar nicht nötig haben, und auch bei ‘March Of The Pigs’ von Nine Inch Nails fehlt die sterile, metallische Ruppigkeit, ohne die die Nummer nicht funktioniert.
🛒 GARBER DAYS REVISITED bei AmazonAusgerechnet ‘The Girl Who Lives On Heaven Hill’ (Hüsker Dü) reißt mit besessener Kakophonie dann plötzlich wieder vom Hocker, bevor Venoms ‘In League With Satan’ wieder so klingt wie das Cover einer Schüler-Band. Die beiden untypischsten Songs ganz am Ende können dann wieder Laune machen: ‘Runnin’ Down A Dream’ ist dem Original von Tom Petty zwar sehr nah, tönt aber hübsch lässig; und ‘Purple Rain’, gecovert von einer Sludge-Band, ist sowieso ein einziges Kuriosum. Auch wenn man hier vielleicht am deutlichsten merkt, wie weit Inter Arma von einem Virtuosen wie Prince entfernt sind.
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