Wie dreht man einen vierten Teil zur klassischen Indiana Jones Reihe? Wie erfindet man einen Kult neu, an den unzählige Fans weltweit fest gesetzte Erwartungen haben?
Eine schwere Aufgabe für das Dreiergespann George Lucas (Produzent), Steven Spielberg (Regie) und Hauptdarsteller Harrison Ford, der den Stein für einen vierten Teil erst ins Rollen brachte.
Und doch ist, verschiedenen Unkenrufen zum Trotz, das fast Unmögliche gelungen und das vierte Abenteuer – INDIANA JONES UND DAS KÖNIGREICH DES KRISTALLSCHÄDELS – zum großartigen Kinospaß geworden. Augenzwinkernd werden die ersten drei Teile zitiert, durch die zeitliche Verlegung des Geschehens ins Jahr 1957 aber auch ein interessantes neues Setting geboten.
1957, also mitten in der McCarthy-Ära die von Rebellen mit Lederjacken und Motorrädern auf der einen Seite und totaler Kommunisten-Paranoia auf der anderen Seite geprägt ist, muss Prof. Indiana Jones ein Abenteuer bestehen, das natürlich wieder ein übernatürliches und sagenhaftes Artefakt von bösen Händen fernhalten muss. Die Bösen sind in Zeiten des kalten Krieges natürlich Russen. Doch Indy wird auch, wie schon bei INDIANA JONES UND DER LETZTE KREUZZUG, auf eine ganz persönliche Mission geführt.
Auf dieser verliert er zuerst seinen Job wegen dem Verdacht auf Kommunismus-Sympathisation, trifft aber wieder seine alte Liebe Marion Ravenwood (Karen Allen) aus dem ersten INDIANA JONES Teil, deren Sohn Mutt zu seinem Sidekick wird. Sie ist im südamerikanischen Dschungel entführt, weil sie ihren Mann – den alten Indiana Jones Kollegen Prof. Oxley (John Hurt) – helfen wollte. Dieser fand vorher den Kristallschädel, mit dem angeblich die Stadt aus Gold sowie unendliche Weisheit und Einsicht gefunden werden kann.
So weit, so traditionell. Doch der Wiedererkennungswert ist zum Glück über die Erfordernisse eines INDIANA JONES Plots heraus getragen worden und in die ganze Bild-Ästhetik integriert worden. Diese lässt das gute alte 80er Flair wieder auferstehen, indem Bild-Qualität und Farbpalette an die ersten drei Teile (1981, 1984, 1989) angelehnt sind, klassisch geprügelt wird und moderne Film-Trends wie Parcours-Läufe oder Martial Arts ausbleiben.
Einziger Schwachpunkt, neben nicht immer sitzenden Gags, in einem ansonsten aber absolut kurzweiligen Kinovergnügen, das vor liebevollen Details strotzt: die Guten halten mit der Zeit etwas zu viel aus, wenn sie im Dschungel einen tödlichen Wasserfall nach dem anderen runterfallen oder Indy noch mal und noch mal verkloppt wird.
Aber dafür ist er schließlich Indiana Jones, ein Held alter Schule, der sich die schönsten Wortgefechte mit der einzigen Frau liefert, die ihm ebenbürtig ist. Und das ist nicht die Schurkine Irina Spalko (Cate Blanchett), sondern Marion Ravenwood (Karen Allen).
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