Bei dieser Band warte ich bislang vergeblich auf den ultimativen Aha-Effekt. Eigentlich sind die Voraussetzungen bestens, um im modernen Bereich den Ton anzugeben, aber für meine Begriffe hat die Band um Frontfrau Maria Brink noch nicht das Optimale aus ihren Fähigkeiten herausgekitzelt. Ein Teil der Instrumentalisten sah das wohl ähnlich und ließ die Gründungsmitglieder Brink sowie Gitarrist Chris Howorth 2011 im Regen stehen. Der Schock war groß, sollte aber letztlich kreativ umgesetzt werden. Diese Erfahrung äußert sich wider Erwarten nicht in einer zornigen Attitüde: BLOOD hat eine rockigere, experimentellere Ausrichtung als das letzte Album A STAR-CROSSED WASTELAND, mit dem In This Moment bis auf Platz 40 der US-Charts stoßen konnten. Es fehlen aber die Aggro-Passagen, sowohl was die Riffs, den Beat als auch den Gesang angeht (‘You‘re Gonna Listen’ bietet die willkommene Ausnahme auf BLOOD). Im Zuge der neuen Konzeption geht eine Menge Dynamik verloren. Brink hat eine überragende Scream-Stimme, kann aber auch wunderbar über Pianoklängen schmalzen. Im Rock-Bereich gibt es trotzdem eine Reihe ausdrucksstärkerer Frontfrauen. Der Schritt auf fremdes Terrain ist durchaus sinnvoll, aber wenn dabei die ureigenen Fähigkeiten (die aus dem Metalcore herrühren) verloren gehen, steht man schnell auf verlorenem Posten. Der dezidierte Aha-Effekt lässt weiter auf sich warten – und ist mit BLOOD sogar weiter entfernt als zuvor.
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