Man kann es ihnen eigentlich nicht verwehren, ihr Comeback als Neuanfang zu nutzen – und das durchaus schwungvoll, denn mit CEASE THE DAY liegt jetzt innerhalb von nur zwei Jahren schon das zweite Album der Neuinkarnation der legendären norwegischen Grenzgänger zwischen Black-, Prog- und Post Metal vor. Und man muss konstatieren: Die Referenzen an die späten Neunziger, als In The Woods… mit Alben wie OMNIO oder STRANGE IN STEREO Herzen und Ohren zum Überquellen brachten, wie sie 2016 auf PURE noch gut erahnbar waren, sind weitgehend verschwunden.
🛒 CEASE THE DAY jetzt bei Amazon kaufenWas naturgemäß zum Großteil an dem Neuen liegt, Sänger James Fogarty, der mittlerweile mit Schlagzeuger Anders Kobro nur noch ein Originalmitglied an seiner Seite hat. Wo einst jugendliche Schwärmerei zu schwelgerischen Riff-Bögen wuchs und Konventionen zum Thema Songwriting mit entwaffnend naivem Pathos ignoriert wurden, ist CEASE THE DAY heute vor allem eines: gut gemacht, sauber strukturiert, mit feinen Gesangs-Arrangements, aber letztlich ziemlich gewöhnlicher Prog Metal mit einigen wenigen beherzt-kratzigen Stilbrüchen. Das ist nicht schlecht, aber erfüllt meine schon eher gedämpfte Erwartungshaltung als bekennender In The Woods…-Fan der Neunziger nur bedingt.