Der Metal hat sich in jüngerer Zeit verschiedener Neuinterpretationen erfreut, die stilistisch sehr unterschiedlich gelagert sind. Van Canto kann ich beispielsweise überhaupt nichts abgewinnen, dem Projekt ihres Schlagzeugers Bastian Emig sehr wohl.
Bei In Legend übernimmt er nicht nur das Mikro, sondern auch das Piano. Und dieses Instrument spielt wie schon auf dem Debüt die absolute Hauptrolle. Gitarren vernimmt man keine, umso erstaunlicher ist es, wie fett STONES AT GOLIATH klingt. Nicht immer wirkt Emigs Stimme voluminös (erstaunlicherweise gibt es diese Problemchen eher in den tieferen Regionen), dafür punkten die Lieder unablässig mit variantenreichen Arrangements. Manchmal gibt es Ausflüge in sphärische Siebziger-Regionen zu bestaunen, dann wieder enteilt das Material in musical-artige Strukturen oder setzt epische Schwerpunkte, die Within Temptation wohl ähnlich konstruieren würden.
Die Musik perlt, rockt, heizt – und belegt, dass der Begriff „heavy“ nicht unweigerlich mit Gitarren gleichgesetzt werden muss. Das ist sicher (wie Van Canto auch) absolute Geschmacksfrage und Liebhabermusik – für mich sind In Legend weiterhin ein wunderbar bunter Hund in einer unüberschaubaren Schar indifferenter Metal-Mischlinge.
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