Die Stahlschmiede Göteborg kocht wieder, denn die Schwerstarbeiter In Flames legen ein neues Eisen nach. Allen Anhängern der alten In Flames-Schule sei gleich gesagt, dass sich die Schweden nicht auf längst vergangene Tage besinnen.
Stattdessen verfolgen sie ihren vor sechs Jahren eingeschlagenen Weg auch mit A SENSE OF PURPOSE konsequent weiter. Der Fünfer hat mit REROUTE TO REMAIN (2002) ihr Rezept für die passende Stahlmischung gefunden, und seitdem haben Sänger Anders Fridén und Co. diese Zusammensetzung von SOUNDTRACK TO YOUR ESCAPE (2004) über COME CLARITY (2006) bis hin zur neuen Scheibe A SENSE OF PURPOSE perfektioniert. So gibt es weiterhin stampfende und fixe Riff-Banger (‘The Mirror’s Truth’, ‘Sober And Irrelevant’), wundervolle Maiden-Melodien (‘I’m The Highway’), mitreißende Hymnen (‘Drenched In Fear’) und mit ‘The Chosen Pessimist’ die emotionale Alternative Metal-Ballade des Jahres. Insgesamt wurden die Keyboard-Einsätze auf ein Minimum verringert, stattdessen regieren Riffs, Riffs, Riffs, jede Menge Melodien und der markante Gesang von Anders Fridén. Dieser wird auf A SENSE OF PURPOSE besser als je zuvor in Szene gesetzt, egal ob er sich windend faucht, angriffslustig kreischt oder singt – und letzteres sogar immer öfter. Das steht der Platte gut zu Gesicht und macht sie gleichzeitig so einzigartig.
Die Schweden fabrizieren, wie eingangs bereits erwähnt, unverwechselbaren Stahl, der hart ist und dennoch massentauglich. In Flames sind mit diesem Rezept unaufhaltbar. Auch die Tatsache, dass sie – meiner Meinung nach völlig zu Unrecht – mit A SENSE OF PURPOSE beim diesmonatigen METAL HAMMER-Soundcheck nur auf Platz drei gelandet sind, wird kein Stolperstein Richtung Metal-Olymp sein.
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