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In Extremo WOLKENSCHIEBER

Mittelalter-Rock, Vertigo/Universal (12 Songs / VÖ: 13.9.)

5.5/ 7
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In Extremo sind wie ein Lieblingswein – große Veränderungen im Gesamtklang sind unerwünscht; aber wenn mit jedem neuen Jahrgang ein paar frische Duft- und Geschmacksnoten dazukommen und aufblühen, nimmt man sie mit Kusshand. Insofern geht das mittlerweile 13. Studiowerk der Mittelalter-Rocker als absolut runde und typische Platte durch, die reichlich Laune bereitet. Der feuchtfröhliche Titel-Track mit seinem an Muse erinnernden Shuffle ist ein optimaler Einstieg, und das sich anschließende ‘Weckt die Toten’ mit seinen wabernden Keyboards wird mit Sicherheit zur Live-Hymne avancieren. Der Mitsingschlager ‘Unser Lied’ gehört ebenfalls in künftige Setlists – genauso wie der ans Herz gehende Trauer-Track ‘Feine Seele’ und das keine Gefangenen machende ‘Blutmond’.

Darüber hinaus teilen In Extremo gegen Rechte, Querdenker und Co. aus (‘Katzengold’), singen eine Ode auf Mutter Erde (‘Terra Mater’) und reichen mit ‘Ólafur’ eine Art ‘Liam’-Nachfolger an. Wie weithin geschätzt Michael „Das letzte Einhorn“ Rhein und Co. in der Szene sind, untermauert allein die Armada von Gaststars: Henry M. Rauhbein, Björn Both von Santiano, Faun-Musiker Oliver „SaTyr“ Pade, Joachim Witt sowie Joey und Jimmy Kelly veredeln insgesamt fünf Stücke. Die detailreiche und zugleich druckvolle Produktion stimmt dank den langjährigen Weggefährten Vincent Sorg (Die Toten Hosen, Kreator, Fury In The Slaughterhouse) und Jörg Umbreit (Extrabreit, Slime, Fiddler’s Green) zudem. So gilt weiterhin: In Extremo können kein schlechtes Album machen.


Welch bittere Ironie: Seit KOMPASS ZUR SONNE im Frühjahr 2020 erschien, mussten In Extremo einiges durchmachen. WOLKENSCHIEBER sagt diesen Sorgen den Kampf an und vereint die besten Tugenden der Berliner – Mittelalter und Metal, instrumentale und sprachliche Vielfalt, Trinklieder und klare Ansagen. Ein Album wie gemacht für die seltsamen Zeiten, in denen wir leben, und dabei ein Plädoyer für mehr Leichtigkeit, ohne das Hirn komplett auszuknipsen. Katrin Riedl (5,5 Punkte)

Wo Wolken geschoben werden wollen, müssen sie erst aufgezogen sein. In Extremo sehen und besingen auch die düsteren Seiten des Seins, lassen sich davon aber nicht lähmen, sondern blicken nach vorne, oben, oder ins Glas. Zwischen Melancholie und Lebensmut, Ballade und feierlicher Hymne, Tradition und Moderne bündeln die Mittelalter-Metaller auf WOLKENSCHIEBER ihre größten Stärken. Dass satte 14 Songs (mit Bonustracks) nicht langweilen, sondern nach mehr rufen lassen, spricht für sich. Sebastian Kessler (5,5 Punkte)

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