Imperial State Electric All Through The Night

Rock, Psychout/RTD (10 Songs / VÖ: 23.9.)

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HONK MACHINE deutete bereits an, was ALL THROUGH THE NIGHT nun weiter bestätigt: Die schwächste Veröffentlichung in der ansonsten makellosen Imperial State Electric-Diskografie, REPTILE BRAIN MUSIC (2013), war letztlich der nötige Häutungsprozess, der aus Nicke Anderssons ursprünglichem Soloprojekt eine vollwertige Band gemacht hat.

Wie zuletzt singen auf diesem fünften Album der Gruppe sowohl Bassist Dolf De Borst als auch Gitarrist Tobias Egge jeder eine Eigenkomposition und hat die Band sich von etwaigen stilistischen Einschränkungen, die das Hellacopters-Erbe anfangs noch mit sich brachte, weiter emanzipiert. Entsprechend sprühen die Musiker vor Gelassenheit und Spielfreude über und wagen einige musikalische Kostümwechsel (mehr). ALL THROUGH THE NIGHT klingt, als hätte man sich vorgenommen, die ultimative US-amerikanische Highway-Platte zu machen, bei der jeder Song eine weitere Station im Hit-Suchlauf nach dem besten (Classic)-Rock-Sender der Region darstellt. Neben den (üblichen) Siebziger US-Stadion-Bands wie Kiss oder Cheap Trick stoßen Imperial State Electric weiter in Gefilde vor, die sie zuvor nur streiften:

Spector-hafte Sechziger-Pop-Schmeicheleien wie der Titel-Track etwa, unverblümte Chuck Berry-Begeisterung (‘Get Off The Boo Hoo Train’) oder gar eine überraschende (und gute!) von Gram Parsons beseelte Country-Nummer mit Sängerin Linn Segolson (‘Break It Down’). Und wenn zum Schluss De Borsts ‘No Sleeping’ zur Beatles-Hommage ausholt, weiß man, dass Imperial State Electric die Freiheit ihrer neuen Hoheitsrechte so richtig zu genießen verstehen.


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