
Die elementare Frage zu NORTHERN CHAOS GODS muss jeder Immortal-Fan für sich selbst beantworten: Ist es noch Immortal, wenn Abbath nicht mehr dabei ist? Prinzipiell, so sehe ich das, lautet die Antwort schon „Ja“. Schließlich war es nie sein zur Band glorifiziertes Soloprojekt, hat Demonaz speziell in den frühen Tagen der norwegischen Black Metal-Ikone maßgeblich zum magischen Sound mit beigetragen und als alleiniger Texter den gesamten Blashyrkh-Kosmos erschaffen. Und man kann ihm und Schlagzeugkrake Horgh auch nicht absprechen, dass NORTHERN CHAOS GODS klar in die richtige Richtung geht:
Es blastet und mörtelt im Geiste der „mittleren Periode“ Immortals, so circa AT THE HEART OF WINTER, mit dem furiosen Doppelschlag aus Titel-Song und ‘Into Battle Ride’ am Anfang und einem sehr epischen Abritt in Form von ‘Mighty Ravendark’. Dazwischen herrscht auch mal ein wenig Leerlauf, der dann tatsächlich Platz für zweifelnde Gedanken der „Was für eine Riff-Idee hätte Abbath hier eingebracht?“-Liga lässt. Aber in Summe überzeugt mich die Wucht dieses Albums, das ich nach den ziemlich drögen Stadion-Rockern SONS OF NORTHERN DARKNESS und ALL SHALL FALL nicht mehr erwartet und mit Abbath an Bord wohl auch nie bekommen hätte.