
Es ist mit dem bloßen Auge nicht erkennbar und hat dennoch die Zerstörungskraft mehrerer Kilotonnen: Antimaterie. Der Grundbaustein allen Lebens, die Materie Gottes. Und genau diese wird am Anfang des Filmes ILLUMINATI – ANGELS & DEMONS hergestellt und in drei Hochsicherheits-Gefäßen bewahrt. Die Verfilmung von Dan Browns gleichnamigem Bestseller steigt genau an diesem Punkt ein und macht sofort klar: es wird rasanter als im Buch.
Im schweizerischen Forschungsinstitut CERN erschafft Dr. Vittoria Vetra (Ayelet Zurer) zusammen mit ihrem Vater, einem streng gläubigen Atomforscher, zum ersten Mal Antimaterie, um so die Energieversorgung der Zukunft zu sichern. Doch bereits während der Vollendung wird Vittorias Vater umgebracht und eines der drei Gefäße mit Antimaterie entwendet.
Zur gleichen Zeit wird im Vatikan nach dem Tod des letzten Papstes das Konklave einberufen, um den zukünftigen Papst zu wählen. Doch die vier Preferiti, die Hauptanwärter für das Papstamt, fehlen. Sie wurden entführt. Der einzige Hinweis ist das Ambigram der lange verschollenen Illuminati und eine Video-Botschaft, in der die gestohlene Antimaterie zu sehen ist. Wenn die interne Batterie des Gefäßes erlischt, kollidiert die Antimaterie mit dem Gefäß und würde sich selbst zerstören. Zusammen mit dem Vatikan und Rom. Der Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Mittlerweile wurde Professor Robert Langdon (Tom Hanks) in die Vatikansstadt eingeflogen, um das Rätsel hinter den Illuminati zu lösen. Nach den jüngsten Vorfällen im Film SAKRILEG – THE DA VINCI CODE (2009) ist er bei der Kirche allerdings ein nicht gerade gern gesehener Gast. Um das Leben der vier Preferiti zu retten und den mysteriösen Assassinen zu stoppen beginnt eine rasante, spannende, kurzweilige und interessante „Schatzsuche“ durch ganz Rom.
Der über zwei Stunden lange Film vergeht wie im Flug – ILLUMINATI ist deutlich eine der besseren Buchverfilmungen. Hatte SAKRILEG (2006) noch das Problem, zwischen Action-Thriller und Mystery zu schwanken, konzentriert sich ILLUMINATI auf das Wesentliche. So werden zwar für die Handlung unwesentliche Charaktere gestrichen, trotz aller Rasanz der ewige Kampf zwischen Wissenschaft und Glauben aber nicht aus den Augen verloren.
Das liegt zum Großenteil an der Darstellung der Charaktere, die ihre Werte und Einstellungen zu hundert Prozent repräsentieren. So ist z.B. Richter (Stellan Skarsgard), der Kommandant der Schweizer Garde, nur soweit bereit sich mit der Wissenschaft einzulassen, wie dies dem Schutz der Kirche dient. Genauso verhält es sich mit Kardinal Strauss (Armin Müller-Stahl), der die alten Werte der Kirche repräsentiert. Im krassen Gegensatz dazu steht Robert Langdon, der sich auf seinen Verstand und Wissen verlässt.
Leider wirkt der Hauptcharakter Robert Langdon (Tom Hanks) im Gegensatz zum Buch oft zu cool und aufgrund der zeitlichen Begrenzung des Films manchmal zu allwissend. Auch wird die Identität des Killers viel zu schnell klar, die im Buch weitaus düsterer und geheimnisvoller ist. Doch auch eingefleischte Fans des Buches werden mit der Verfilmung glücklich.
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