Iggy Pop Post Pop Depression

Rock, Rekords (9 Songs / VÖ: 18.3.)

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Schon die unvermittelte Album-Ankündigung einer bis dahin geheim gehaltenen Zusammenarbeit von Iggy Pop mit Queens Of The Stone Age-Mastermind und Multiinstrumentalist Josh Homme glich einer Sensation. Anders jedoch als etwa Lou Reeds krude Metallica-Kollaboration LULU funktioniert der extra-vagante Schulterschluss auch in der Praxis und jenseits jeglicher Hype-Hyperventilation.

Man hört jedem Ton dieses Albums an, dass Pop und Homme eine gemeinsame künstlerische Basis gesucht und gefunden haben, die über gegenseitige Wertschätzung weit hinausgeht. Bereits die Vorab-Single ‘Gardenia’ umwehte der Geist von Pops Solofrühwerk unter David Bowies Ägide: THE IDIOT und LUST FOR LIFE (beide 1977). Und wie einst Bowie Pop bei seiner Neudefinition nach den Stooges zur Seite stand, ist es nun Homme, der den knurrigen Bariton des knochigen Proto-Punk-Paten zwischen Art- und Garagen-Rock mit bekanntem Xylophon-Plingplong, Morrison-Momenten und flirrendem Funk vertraut – und doch neu – inszeniert, in Detroit dekonstruiert und zusammen mit dem alten Bowie-Berlin in einer einzigartigen Desert-Session in der kalifornischen Wüste wiederaufrichtet. Und noch viel mehr.

Ein Song wie ‘Sunday’ etwa belässt es postmodernistisch augenzwinkernd nicht bei Iggys Vergangenheit, sondern greift gleich noch Billy Idols ‘White Wedding’-Gitarrenmotiv sowie eine The Sisters Of Mercy-würdige weibliche Chor-Reprise auf (und rückt mit beidem Pops Einfluss auf New- und Dark Wave sowie Post Punk in Erinnerung), nur um schließlich mit einer an Gershwin gemahnenden Broadway-Coda auszuklingen. Irre? Nein, irre gut. Pop deutete bereits an, dass dies sein letztes Album sein könnte. Sollte dem so sein, könnte es den Karriere-Kreis formvollendeter und kunstvoller nicht schließen.


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