Ichor THE SIEGE Review

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Ichor fanden zwar erst im April vergangenen Jahres in Trier zusammen, verhalten sich auf ihrem ersten Death-Donnerschlag aber nicht im Geringsten wie Novizen.

Nach einer Split-Veröffentlichung mit Point Of Inflection lässt IN SIEGE in Sachen Technik und – von War From A Harlots Mouth-Gitarrist Simon Hawemann mit glasklarem Mastering abgerundeten – Klang nichts anbrennen: Ob todesbleierne Stimmband-, Griffbrett- oder Blastbeat-Verrenkungen, unbarmherzig häckselnde Doublebass-Riff-Duette aus der Deathcore-Schublade oder Modern Metal-Melodiefragmente – der Wutklumpen erstrahlt höchst professionell.

An einer nicht ganz unwichtigen Sache muss aber noch gefeilt werden: der Kompositionsarbeit. Konträr zu offensichtlichen Vorbildern wie Behemoth, The Black Dahlia Murder und Despised Icon, gelingt es Ichor noch nicht, ihre technische Brillanz in wirkliche Songs zu verpacken.

Das bis über die Schmerzgrenze hinaus mit Gehirnschmalz und sterilem Presslufthammerdröhnen vollgestopfte Chaos schreit nach Platz zur Entfaltung, bekommt ihn aber – wenn überhaupt – nur bruchstückhaft zugesprochen. Dieser Makel ändert jedoch nichts daran, dass unter der komplizierten Oberfläche des Erstwerks reichlich Potenzial brodelt.

Dominik Winter

Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der September-Ausgabe des METAL HAMMER.


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