Iced Earth The Crucible Of Man

Progressive Metal, Steamhammer (Sony Music) 6 Songs / 59:43 Min. / 05.09.2008

7/ 7
teilen
mailen
teilen
von
Foto: Steamhammer (Sony Music)

Durch Schaffers Matt Barlow-Rückholaktion wurde eine derart hohe Erwartungshaltung geweckt, dass diese schier unerfüllbar scheint. Dennoch Kompliment: Nix gegen Ripper Owens – aber diese Aktion hat sich gelohnt. Weil: Keine andere Stimme passt zu dem dramatisch-theatralischen Heavy Metal von Iced Earth wie eben die von Rückkehrer Barlow – das wird gleich mit dem eigentlichen Opener ‘Behold The Wicked Child’ und dem sich anschließenden eindringlich-hymnischen Mid-Tempo-Rocker ‘Minions Of The Watch’ überdeutlich.

Darüber hinaus scheint diese Konstellation Chef-Gitarrist Jon Schaffer die Sicherheit zu geben, sich verstärkt ausgefallenen Experimenten im Arrangement wie Glissando-Gitarren (‘A Gift Or A Curse’) oder Flöten (wie im epischen Siebenminüter ‘Come What May’) beziehungsweise omnipräsenten Orchestrierungen zu widmen. Das hievt den künstlerischen Anspruch dieser Scheibe in höhere Sphären. Dabei bewegt sich das Song-Material meist im Midtempo-Bereich – was virtuose Gitarrenattacken und eruptive Ausbrüche nicht ausschließt.

Lediglich der rüde Speed-Thrasher ‘Divide And Devour’ fällt da etwas aus dem Rahmen. Auch wenn ein ganz großer Reißer à la ‘I Died For You’, ‘Watching Over Me’ oder ‘Declaration Day’ im ersten Moment schwer auszumachen ist (wobei ‘I Walk Alone’ oder ‘Sacrificial Kingdoms’ schon ziemlich nahe an dieses exorbitant hohe Niveau heranreichen): Dieses Album besticht letztlich durch seine hohe Musikalität, Vitalität und Vielfalt. Damit reiht sich THE CRUCIBLE OF MAN in die Riege solch ambitionierter Werke wie zuletzt Judas Priests NOSTRADAMUS ein, eignet sich aber darüber hinaus – und im Gegensatz dazu – auch zum dezent-gepflegten Abbangen.

Anders ausgedrückt: Connaisseure mit Präferenz für filigrane, detailreiche Arrangements und Stimmungsvariationen, die erst bei genauem Hinhören ihre Reize entfalten, kommen genauso auf ihre Kosten wie der gemeine Mähnenschüttler. Klasse!


ÄHNLICHE KRITIKEN

Lancer :: MASTERY

Grave Digger :: HEALED BY METAL

Pikes Edge :: ALL OF OUR BEAUTY


ÄHNLICHE ARTIKEL

Iron Maiden: Neue Dokumentation angekündigt

Iron Maiden feiern ihren 50. Geburtstag dieses Jahr auf ganz besondere Weise. Die Band kündigt nämlich zusammen mit Universal einen neuen Dokumentarfilm an.

Neues Volbeat-Album und Tournee: Es wird konkreter

Bald ist es so weit: Volbeat haben auf Instagram ein konkretes Datum für die Album- und Tourneeankündigung veröffentlicht.

Paul Stanley: Das Ende von Kiss ist schwierig für ihn

Ende 2023 verabschiedeten sich die glitzernden Glam-Rocker von der Bildfläche. Frontmann Paul Stanley erzählt, wie er mit der Auflösung von Kiss umgeht.

teilen
mailen
teilen
Andy Scott (Sweet): Klauten Mötley Crüe sein Riff?

Die Grenze zwischen Inspiration und Abkupfern ist oft schwammig. Besonders in der Musik fällt es häufig schwer, auseinanderzuhalten, was genau sich der Künstler bei seinem Werk gedacht hat - oder ob es sich vielleicht doch ein anderer ausgedacht hat. Das sieht auch Sweet-Gitarrist Andy Scott so. In einem neuen Interview mit Emilee Capogni erinnert er sich an einen Moment, in dem er genau diese Grenze infrage gestellt hat. "Ich war in Schweden und habe mit einer Band namens Sha-Boom produziert. Die Jungs von Europe kamen ins Studio und sagten, dass sie auf das Mötley Crüe-Konzert gehen werden und wir mitkommen…
Weiterlesen
Zur Startseite