Oh – da hat aber jemand seinem Hexenbesen eine Kurskorrektur verordnet. Anstatt sich wie auf dem Debüt SPELL EATER (2012) als keifend-aggressive Xanthippe zu inszenieren, schlägt Frontfrau Jill Janus auf dem Nachfolger entschieden moderatere Töne an. Das Ganze wirkt sehr viel weniger kauzig und öffnet die Türen zu Zielgruppen, welche Huntress bislang eher skeptisch gegenüberstanden. Davon profitiert nicht nur die Musik, sondern auch Janus selbst, die damit an die rockig-erdigen Tage von Janet Gardner und Vixen erinnern (das soll ein Lob sein) und ein viel größeres Spektrum ihrer Fähigkeiten zeigen kann.
Klar gibt es noch Passagen, in denen die fauchende Furie durchbricht, aber im Gros wendet sich das Material an die okkulten siebziger Jahre und glänzt mit wundervoll metallischen Melodien. Dazu passt auch das großartige Klangbild (warm im Gesamteindruck, satt im Abgang), in welchem sich die Musiker gegenseitig die Hooklines zuschieben. STARBOUND BEAST wirkt eine ganze Ecke unaufgeregter, gelassener und selbstbewusster als sein Vorgänger. Wer mit den federleichten Ideen von Ghost B.C. etwas anfangen kann, wird hier auch Passagen finden, welche seine Lavalampe zum Glühen bringen. Huntress beweisen mit diesem Album, dass weit mehr in ihnen steckt als zwei ballongroße Silikonkissen.
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