Huntress sind der Gegenentwurf zu The Devil’s Blood. Optisch fraglos eher ein Hingucker, dafür musikalisch die fiese, hässliche Schwester. Denn während The Devil’s Blood ihre satanischen Rituale in bieder anmutenden Retro Rock verpacken, hexen Huntress klassischen Heavy Metal mit Thrash-Schlagseite. Die Schreie von Bandgründerin Jill Janus tun weh – das sollen und müssen sie auch. Die Sängerin, die von sich behauptet, eine Banshee zu sein, eine den Tod ankündigende Geistfrau also, klingt wie eine Besessene: In vier Oktaven schreit sie ihre Flüche in die Welt. Das geht nicht selten bis tief ins Mark und macht gerade deshalb Spaß. Doch nicht nur dank der einzigartigen Frontfrau können Huntress überzeugen.
Auch in Sachen Songwriting stapeln die Amis ordentlich Brennholz unter dem Hexenkessel: Die Riffs knallen, die Soli regieren und die Melodien zünden, egal ob in eher doomigen Nummern wie ‘Aradia’ und ‘Sleep And Death’ oder in voran preschenden Stahl-Hymnen wie ‘Eight Of Swords’ und ‘Children’. Huntress werden die Szene spalten: Nicht jeder wird Zugang zu den extremen und wahnwitzigen Songs finden. Das ändert jedoch nichts daran, dass SPELL EATER eines der spannendsten und vielversprechendsten Debütalben seit langem ist.
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